Manchmal brauche ich meine Dosis Frankreich. Das geht nicht nur mir so….meine Wikinger nutzen auch gerne jeden Moment, wieder eine schöne Ecke in Frankreich kennenzulernen.
Nun hatten wir mal wieder die Möglichkeit für ein langes Wochenende in Paris. Unsere wunderbare Famile hatte wieder ein Plätzchen für uns und Jeder konnte zum Einen seinem Hobby nachgehen, zum Anderen hatten wir ganz exklusive Familienzeit.
Unser Familientag ging nicht ganz so früh am Château de Versailles los. Der kleine Wikinger wollte es gerne mal sehen, also nix wie hin. Bei der Außenansicht ist es aber geblieben. So große Schlangen wie vor diesem Schloß habe ich wohl noch nicht gesehen. Also kein Problem, wir wollten eh nur eine Tour durch die zauberhaften Gärten machen….dachten wir…..nur das die jetzt leider auch nur kostenpflichtig besucht werden können. Die 28 EUR für uns drei für einen kurzen Spaziergang wären uns zu viel gewesen, also sollte es dann wohl dieses Mal Nichts werden. Es heißt, dass die Gärten im Winter frei zugänglich wären….nur eben weniger schön…versteht sich. Also kommen wir irgendwann wieder.
Somit gings dann weiter nach Paris….ein Mal kurz zum Eifelturm. Wir wollten nicht rauf, sondern einfach mal wieder vorbei schauen. Wie immer sieht man bei jedem Besuch neue Ecken und Restaurants. Also sind wir zufällig bei Christian Contant gelandet.
Er ist ein sehr bekannter Koch, der auch zu den Juroren einer bekannten Kochshow gehört. Er hat in der Rue Saint Dominique mehrere Restaurants. Wir sind im Bistro gelandet und haben genau so gegessen, wie wir es mögen…eine ganz ehrliche Küche von Köchen, die ihr Handwerk verstehen und mit sehr guten, frischen Produkten kochen. Die Küche erinnert an Gr0ßmutters Kochtopf (französische Großmutter natürlich..). Ich hatte das „Gigot d´agneau compotée“….ganz toll. Das Bistrot kann ich nur empfehlen. Ein Restaurantbesuch in Frankreich ist teurer als in Deutschland…noch dazu in Paris. Aber es lohnt sich, mal nicht auf das Geld zu achten und einfach nur zu genießen.
Nun war der Tag aber noch nicht zu Ende und natüüüüürlich wollte ich wieder unsere Tour mit einigen Patisserien versüßen. Schon am Vortag hatte ich mich im Quartier „Les Halles“ vergnügt. Hier gibt es meine absoluten Favoritengeschäfte für den Patisseriebedarf, wie G. Detou oder E. Dehillerin. Da ich nie richtig Zeit, wohl aber gesehen hatte, dass ich hier noch zu entdecken hatte, kamen wir nun an diesem Sonntag in die Rue Montorgueil, um zu spazieren und einige Patisserien zu probieren. Auf meiner Jagdliste stand zuerst die Patisserie „L Éclair de Génie“ von Christoph Adam.
Schon mit ihm allein kann man einen ganzen Artikel füllen. Er hat sich auf Éclairs spezialisiert und hat mehrere dieser Mono-Produkt-Boutiquen in Paris. Seine Eclairs haben alle eine Nummer. Ein Beispiel habe ich schon hier auf meinem Blog ausprobiert. Das war einfach wunderbar. Christoph Adam ist ein charismatischer Chef, der auch oft im Fernsehen aufgetreten ist. Er hat mehrere Bücher rausgebracht, unter anderem ein Buch über „Caramel“, welches bei mir oben auf der Wunschliste steht. Ich habe an dem Tag ein Éclair mit Yuzu ausprobiert, mein großer Wikinger mit Mascarpone und mein Kleiner hat ein Zitroneneis im Brandteig getestet. War Alles super lecker. Hier konnten wir leider Nichts für den Rest der Familie übrig lassen….Bei der Gelegenheit haben wir dann gleich noch eine Tube Caramel fleur de sel und eine Dose Schokoladen-Brotaufstrich mitgenommen…kann ich Euch nicht mehr zeigen, ist schon weg 🙂
Nun ging es weiter rauf die belebte Rue Montorgueil. Die Straßencafés und die meisten Geschäfte waren auf, also nix wie weiter…..zur Boutique „Fou de Patisserie“. Ja genau, das Magazin von dem ich berichtet habe heißt auch so…sie haben jetzt noch eine Boutique eröffnet. Ich dachte erst, dass man dort eher Zubehör kaufen würde, aber nein, es handelt sich um eine Auswahl an kleinen Schmuckstücken der bekanntesten Patissiers, die hier verkauft werden. Hier haben wir uns dann durchprobiert (und nun auch was für die Familie mitgenommen). Ich hatte einen „Cheesecake Cassis/Mandarine de Sicile“ von Jonathan Blot. Auch haben wir „Baba au Rhum“ von Cyril Lignac oder „Phil’goût“von Philippe Conticini probiert. Die Patisserien kosten 5,90 EUR pro Stück. Das könnte für manche Deutsche Besucher viel sein, aber es ist echt jeden Cent wert. Denken Sie immer dran, dass sie in jedem Restaurant, in dem Sie ein Stück Kuchen aus der Tüte bekommen, genau so viel zahlen. Hier werden mit den besten Zutaten und dem besten Können verzehrbare Kunstwerke geschaffen. Für dieses Genußerlebnis bezahle ich das sehr gerne. Wir konnten leider nicht alle handverlesenen Schmuckstücke von Cyril Lignac, Christophe Adam, Philippe Conticini, Hugues Pouget, Jonathon Blot oder Jacques Genin, Gilles Marchal und den legendären Pierre Hermé ausprobieren. Wir holen das beim nächsten Besuch nach. Auch einige Gebäckstücke und Konfitüren kann man hier kaufen. Ein „Regal“ würde man in Frankreich sagen…und es kommt noch besser.
Wir kamen mit den Verkäuferinnen ins Gespräch und da stellte sich heraus, dass die Chefredakteurin von „Fou de Patisserie“, Muriel Tallandier, an diesem Sonntag selbst hinter dem Counter stand. Leider bin ich in solchen Momenten so perplex, dass ich nicht viele intelligente Fragen rausbringe. Ich stand da mit meinen Patisserien und fragte mich wie sie das auch noch schafft, am Sonntag ihre Boutique zu schmeißen. Auf jeden Fall erinnerte sie sich offenbar an einen Artikel den ich ihr geschickt hatte. Da fühlte ich mich natürlich gleich ganz priveligiert..Nartürlich war sie super beschäftigt..also konnte ich nur mit meiner Überraschung und meinen Eindrücken wieder abziehen, aber was für ein schönes Erlebnis…was für eine schöne Rue Montorgueil.
Läuft man hier weiter kommt man zu dem neu renovierten Einkaufszentrum „Les Halles“. Bisher ist nur ein Teil des Gebäudes geöffnet. Das Einkaufszentrum gehört nicht zu meinen Lieblingsplätzen, aber ich denke die Pariser sind froh, wenn diese Baustelle im Herzen von Paris endlich fertig gestellt sein wird.
Das war er schon unser schöner, erlebnisreicher und kulinarischer Tag in Paris. Wir kommen hoffentlich bald zurück.